Sonntag, 20. Januar 2013

Rezension Flammen über Arcadion



Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (13. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3802586379
 Bernd Perplies, geboren 1977 in Wiesbaden, studierte Filmwissenschaft und Germanistik in Mainz. Heute ist er als Schriftsteller, Übersetzer und Journalist tätig. Zahlreiche seiner Bücher wurden für Phantastik-Preise nominiert. 

 Nach dem Großen Krieg sind weite Teile der Welt verwüstet. Angst und Aberglaube beherrschen die Menschen. Die sechzehnjährige Carya lebt mit ihren Eltern in Arcadion, den Ruinen des einstigen Rom. Eines Tages muss sie mit ansehen, wie ein junger Mann von den Schwarzen Templern festgenommen wird. Er soll von der Inquisition gefoltert werden. Voller Wut schießt Carya auf zwei der Inquisitoren und ist fortan auf der Flucht. Ihre einzige Hoffnung ist der junge Templersoldat Jonan, der sein Leben aufs Spiel setzt, um Carya zu retten.
 
Was für ein tolles Cover das Buch hat, oder? Also mich machte allein das ziemlich neugierig auf das Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil des Autors ist sehr bildhaft und flüssig. Man taucht förmlich direkt rein in die Geschichte. Er hat diese Welt so super beschrieben, dass es überhaupt nicht schwer fällt, sich voll und ganz in diese Geschichte einzutauchen.
Die Protagonistin Carya war mir von Anfang an sehr sympathisch. Auch wenn sie ab und an, in meinen Augen, sehr unüberlegt gehandelt hat. Aber trotzdem konnte man es irgendwie nachvollziehen. Sie hat sich im Laufe des Buches sehr gewandelt.
Am Anfang ein kleines naives Mädchen, was mit der Masse mitläuft und am Ende eine junge Frau die genau weiß, was sie will. Auch Jonan war sehr gut ausarbeitet. Ein junger Mann der von seinem Vater in eine Schiene gedrängt wird und er nicht einmal genau weiß, ob das das richtige ist.
Er hat so eine tolle Art an sich. Damit hat er es immer wieder geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Alles läuft normal, bis er Carya über den Weg läuft und er einfach einmal auf sein Herz und nicht auf seinen Verstand hört.
Auch Pitlit wird mir sehr in Erinnerung bleiben. Ein kleiner Straßenjunge der zufällig auf die Hauptcharaktere trifft und sofort -ohne Wenn und Aber- bereit ist, zu helfen. Genau das hat ihn besonders hervorgehoben. Man traut ihm nicht viel zu, aber da täuscht man sich sehr.
Was mir an dieser Geschichte besonders gut gefallen hat, ist sie Ausarbeitung der Umgebung und der Spannungsbogen. Man konnte sich immer und immer wieder auf die Geschichte voll und ganz einlassen. Es wurde nie langweilig. Vor allem waren die meisten Handlungen nicht vorhersehbar. Genauso etwas liebe ich bei Büchern. Man darf nicht am Anfang schon wissen, wie es am Ende ausgeht.
Was man hätte vielleicht etwas kribbeliger gestalten können, war die Liebelei. Das fand ich zumindest schon etwas komisch und nicht wirklich nachvollziehbar. Dennoch sind für mich viele Fragen offen geblieben und ich freue mich jetzt schon auf den 2 Teil.
 
Für mich hat der Autor hier eine so geniale und durchdachte Welt geschaffen, die vor allem zum Nachdenken anregt. Man kann sich von Anfang bis zum Ende auf die Charaktere und die Handlungen einlassen. Ein absolutes Must Read für alle die Dystopien lieben.


Keine Kommentare: